Fernsehbeiträge
Hilfe für Opfer von Gewalttaten
Eine 56-jährige Berlinerin kämpft seit zwei Jahren um psychologische und finanzielle Hilfe für ihren Sohn. Er wurde mehrmals überfallen. Laut Opferentschädigungsgesetz steht ihm diese Hilfe zu. Doch das Amt lehnte dies immer wieder ab. Der Opferbeauftragte Berlins, Roland Weber, erklärt, dass dies kein Einzelfall sei. Die Ämter würden immer wieder berechtigte Anträge ablehnen."
rbb-online
Wie Behörden Menschen mit Zivilcourage im Regen Stehen lassen
Report Mainz/ ARD Mediathek
Hintergründe, Artikel
Forum Opferhilfe
Die Mitgliederzeitschrift des Weißen Rings
Ausgabe 03+ 04 2022, S. 14-S.37
- Ein schmerzlicher Rekord/ die staatlichen Hilfen sind im Jahr 2021 auf einen Tiefstand gesunken
- #OEG-Report: Die Reaktionen nach den Recherchen des Weissen Rings erzählen Hunderte Betroffene ihre Geschichten
- OEG-News: Recherche die wirkt/ Nachrichten aus Politik und Verwaltung
- Ohne Aussicht auf Erfolg/ Nach dem Tod ihres Sohnes kämpft eine Mutter weiter um Anerkennung
- im Gespräch mit Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
Interview mit Prof. Dr. Jörg Fegert
Ob durch Kriege oder Missbrauch: Traumatisierte Menschen werden in Deutschland selten wirklich ernst genommen, ,sagt der Ulmer Kinder- und Jugendpsychiater Jörg Fegert im Interview.
Professor Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm hat sein neues Buch vorgestellt. Es trägt den Titel "Anerkennung psychischer Traumafolgen". Es soll aufrütteln und sensibilisieren für die Frage, wie wir mit Menschen umgehen, die traumatisiert wurden.
SWR aktuell
vom 27.02.2023
Artikel
Weißer Ring: Gewaltopfer in Bremen bekommen zu selten Entschädigung
Mehr als die Hälfte der Anträge von Gewaltopfern wurden 2021 abgelehnt
Oft seien Begründungen für die Ablehnung nur schwer nachzuvollziehen
Viele Gewaltopfer zögen Anträge zurück
- Buten un Binnen
Opferentschädigungsgesetz Du Opfer, du
Wer in Deutschland durch eine Gewalttat zu Schaden kommt, hat ein Anrecht auf Entschädigung. Eigentlich. Tatsächlich müssen Bürger oft jahrelang um ihr Recht kämpfen- und werden am Ende doch enttäuscht.
FAZ
Podcast
Mordlust der Podcast- #103 der Kampf danach
Der Staat ist verpflichtet, Opfer von Gewalttaten zu entschädigen, wenn er sie nicht schützen konnte. Doch genau dagegen verwehrt er sich in vielen Fällen. In dieser Folge von „Mordlust - Verbrechen und ihre Hintergründe“ geht es um das, was nach der Tat passiert.
Es wird gefeiert, angestoßen und auf sein Wohl getrunken. Daniel ist auf dem Geburtstag eines Freundes eingeladen. Doch wenig später ist er in der Menge verschwunden und taucht auch nicht mehr wieder auf. Nichts ungewöhnliches für ihn, er macht öfter mal einen „Polnischen“. Doch dann wird der 23-Jährige wenig später stark verletzt auf der Autobahn gefunden. Wie er dahin gekommen ist und was mit ihm passiert ist, kann er selbst nicht beantworten.
Tanja liebt es von einer Kneipe zur nächsten zu ziehen. An diesem Freitagabend lernt die 32-Jährige in einer Bar auf der Schönleinstraße in Berlin dann einen jungen Mann kennen. Es wird angestoßen und ein Drink nach dem anderen gekippt. Und so bekommt Tanja immer weniger mit, was um sie herum geschieht. Auch nicht, dass sie gegen 5 Uhr morgens die Kneipe mit dem Fremden verlässt. Doch es dauert nicht lange, da wird sie wieder klar: Denn plötzlich findet sich Tanja unter dem Gewicht des Mannes wieder, der seine Hände um ihren Hals schließt.
Die beiden Fälle zeigen, dass es noch einen Kampf „danach“ gibt. Gegen Ämter und um die Anerkennung dessen, was den Betroffenen zugestoßen ist. In dieser Folge zeigen wir wie es für die Opfer ist, durch den Staat ein zweites Mal in diese Rolle gedrängt zu werden.Artikel
Er wurde 156 mal sexuell missbraucht und kämpft bis heute um Anerkennung
Als Zehnjährigen schickte ihn die Mutter wegen Schlafproblemen zum Arzt, die Besuche wurden für Andreas S. zur Pein. 34 Jahre später erhält er eine Entschädigung vom deutschen Staat- 28,20 Euro pro Tat.
Der Spiegel
vom 24.02.2023
NRW-Landtag will schnellere Entschädigung für Lügde-Opfer
Mindener Tageblatt
vom 08.12.2022
Opferentschädigungsgesetz: Der schwere Weg von Verbrechens-Opfern zur staatlichen Hilfe
Mindener Tageblatt, vom 09.03.2023
Bessere Unterstützung gefordert
Mehr als jeder zweite Hilfs-Antrag von Gewaltopfern wird abgelehnt!
BZ- die Stimme Berlins
Gewaltopfer ringen um Entschädigung
Weser-Kurier
Literatur
Anerkennung psychischer Traumafolgen, Prof. Dr. Jörg M. Fegert
Ringen um Gerechtigkeit
2013 entbrannte unter den Ulmer Bürgerinnen und Bürgern ein Streit darüber, ob die als Teil eines Kriegerdenkmals aufgestellte St. Michaelsfigur von Ulfert Janssen entfernt werden sollte. Für Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Sprecher des Zentrums für Traumaforschung an der Universität Ulm, der Anlass, nach der Anerkennung jener zu fragen, die überlebten. Er fand eine Spur der Missachtung, die von den "Kriegszitterern" im ersten Weltkrieg über die zu Überlebenden der Konzentrationslager bis zu den Opfern von Sexualstraftaten heute reicht.
Die erste Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Missbrauchs, Dr. Christine Bergmann, schreibt in ihrem Geleitwort:" Die Schwierigkeiten beim Ringen um Gerechtigkeit hat Jörg Fegert in diesem Buch eindrücklich beschrieben. Er fordert uns damit auf, sie zu überwinden, den politischen Willen zur Verbesserung der Hilfesysteme zu fassen und sich als Gesellschaft endlich um einen verständnisvollen Umgang mit den Betroffenen zu bemühen."

Recherche
Studie zur Begutachtungsmedizin Deutschlands
„Bei der Befragung gab nahezu jeder vierte gutachterlich tätige Sachverständige im medizinische/ psychologischen Bereich an, bei einem von einem Gericht in Auftrag gegebenen Gutachten schon einmal „in Einzelfällen“ oder „häufig“ (wenige Nennungen) bei einem Gutachtensauftrag eine Tendenz signalisiert bekommen zu haben. Unter humanmedizinischen Gutachtern gab dies knapp jeder Fünfte, unter psychologischen Gutachtern fast jeder Zweite an.
Darüber hinaus teilten 33,6 Prozent mit, aus dem Kollegenkreis schon einmal davon gehört zu haben, dass „in Einzelfällen“ oder „häufig“ bei einem gerichtlichen Gutachtensauftrag eine Tendenz genannt wurde. Zudem zeigte sich, dass unter den Gutachtern, die bei gerichtlich in Auftrag gegebenen Gutachten „in Einzelfällen“ oder „häufig“ eine Tendenz signalisiert bekommen haben, durchschnittlich 40,7 Prozent angaben, mehr als 50 Prozent ihrer Einnahmen aus gutachterlichen Tätigkeiten zu beziehen. Die der vorliegenden Studie zu entnehmenden Zahlen und Aussagen beruhen auf schriftlichen Äußerungen von Ärzten und Psychologen, die als Sachverständige für Privatpersonen, Versicherungen und Gerichte im Bundesland Bayern tätig sind. Sie geben Anstoß zur Diskussion, insbesondere bezüglich der Häufigkeit der Tendenzsignalisierung sowie der vergleichsweise hohen wirtschaftlichen Abhängigkeit vieler Gutachter von Gutachtensaufträgen.
Grundsätzlich müssen Gutachter ihre Gutachten unbeeinflusst erstellen. Die Signalisierung einer Tendenz bei Auftragserteilung durch den Auftraggeber steht diesem Grundsatz entgegen. Kommt eine wirtschaftliche Abhängigkeit des Sachverständigen von Gutachtensaufträgen dazu, wovon bei einem Anteil von mehr als 50 Prozent Gutachtenhonoraren an den Gesamteinnahmen auszugehen ist, ist die geforderte Neutralität gefährdet.“
